6. Juli 2014: Ein Abend mit Kees de Vries

„Von Holland in den Bundestag“ – Deutsch-niederländischer Abend mit Kees de Vries MdB war ein voller Erfolg!

Am Sonntagabend, dem 06. Juli 2014 lud die deutsch-niederländische Gesellschaft zu Aachen e.V. (DNG) unter dem Titel „Von Holland in den Bundestag“ zu einem Abend mit dem Bundestagsabgeordneten Kees de Vries nach Aachen ein.

Kees de Vries sitzt seit 2013 im Deutschen Bundestag und wurde im Jahr 1955 in den Niederlanden geboren. Er ist der erste Bundestagsabgeordnete mit niederländischen Wurzeln und sticht unter den 631 Parlamentariern erfrischend anders hervor. Das spiegelt bereits seine Biografie wider. Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung war de Vries mehrere Jahre im Lohndienst tätig. Im Jahr 1982 wurde er selbstständiger Unternehmer und bewirtschaftete acht Hektar Land und versorgte 40 Kühe mit ihren Kälbern. Im Jahr 1992 zog de Vries aus den Niederlanden in den Ort Deetz (Sachsen-Anhalt) und baute dort mit seiner Frau einen eigenen Betrieb auf. Heute beschäftigen sie 21 Mitarbeiter, davon drei Auszubildende, es werden 1300 Hektar Land bewirtschaftet sowie 700 Milchkühe und 600 Jungrinder versorgt.

 Die DNG Aachen e.V. nahm dies zum Anlass, mit Unterstützung der Euregio Maas-Rhein, des niederländischen Honorarkonsulats sowie der Regionalgruppe der Stiftung der Deutschen Wirtschaft Aachen/Maastricht, Kees de Vries nach Aachen einzuladen und mit ihm eine Reihe von Fragen zu diskutieren. Begonnen wurde die Veranstaltung allerdings mit einem Interview, das der Moderator des Abends, Benjamin Fadavian, mit Kees de Vries führte. Kees de Vries konnte hierbei seinen persönlichen Werdegang darlegen und insbesondere seinen Weg aus den Niederlanden in die deutsche Politik beschreiben. Hierbei zeigte er sich überaus offen und ließ auch kritische Momente und Erfahrungen nicht aus. So beschrieb Kees de Vries sehr anschaulich, welchen Mentalitätswechsel er als Landwirt im politischen Berlin durchlebt und welche Besonderheiten die Arbeitsweise im Deutschen Bundestag bereithält.

 In der darauffolgenden Podiumsdiskussion wurden akute Fragestellungen rund um das deutsch-niederländische Verhältnis aus Aachener Sicht und mit Blick auf die Gestaltungsmöglichkeiten auf Bundesebene diskutiert. Dieter Rehfeld, Vorsitzender der DNG, betonte beispielsweise, dass der euregionale Gedanke in einer Region nur wachsen könne, wenn es schlagkräftige Strukturen und mehr Bürgerengagement gebe. Für die Euregio Maas-Rhein stellt er sich daher vor, dass ein direkt von den Einwohnern der Euregio gewähltes Parlament die Repräsentation der Einwohner mit ihren Organisationen deutlich erhöhen könne. Prof. Christiane Vaeßen, Honorarkonsulin des Königreichs der Niederlande in Aachen, hob hervor, dass insbesondere die jüngere Generation für das Projekt Europa begeistert werden müsse und es ihr daher darauf ankomme, im deutsch-niederländischen Grenzgebiet für grenzüberschreitende Kooperationen und Netzwerke zu sorgen. Linda Wings als Vertreterin der DNG-Young Professionals berichtete derweil von ihren persönlichen Erfahrungen, die sie als tagtägliche Grenzgängerin macht und den Eindrücken, die sie aus ihrer jungen Generation über grenzüberschreitende Zusammenarbeit gewonnen hat.

 Während des Interviews und der Debatte war es dem Publikum zudem möglich, durch Zwischenfragen Antworten auf akute Fragestellungen zu erhalten. Besonders häufig wurden hierbei Fragen rund um das Thema Sprache aufgeworfen. Einhellige Meinung war, dass das gegenseitige Verständnis von Deutschen und Niederländern vor allem durch die Kenntnis der gegenseitigen Sprachen erleichtert wird.

 Die deutsch-niederländische Gesellschaft freut sich über den gelungenen und gut besuchten Abend und dankt Ella und Kees de Vries, den weiteren Gästen und Zuschauern sowie den Partnern und Förderern sehr herzlich für ihr Kommen und den erbrachten Beitrag zur deutsch-niederländischen Verständigung.

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2014_einladung_devries.pdf